Island liegt im Nordatlantik auf dem Reykjanesrücken. Dies ist der nordöstliche Teil des Mittelatlantischen Rückens. Auf Island selbst ist der Meeresrücken über dem Meeresspiegel. Das ist eine geologische Besonderheit, die neben einer atemberaubenden Landschaft auch die Nutzung der Geothermie ermöglicht.
Island ist das Land mit der höchsten geothermischen Energieproduktion pro Kopf. Diese Energiequelle wird schon seit den Achtzigerjahren zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Damals wurde unter hohen Anstrengungen der Ausbau der Thermalenergie von staatlicher Seite forciert, damit das Land weniger von den Preisschwankungen der fossilen Brennstoffe abhängig ist.
Aufgrund seiner geographischen Lage auf dem mittelatlantischen Rücken hat Island eine sehr hohe geothermische Aktivität, die sich in Form von heißen Quellen, Geysiren, geothermalen Gebieten und vulkanischen Aktivitäten äußert. Die geothermische Energie wird in Island zur Stromerzeugung und zur Heizung von Gebäuden und zur Warmwasserbereitung verwendet und kostet einem isländischen Haushalt zusammen lediglich einen zweistelligen Eurobetrag pro Monat.
Insgesamt spielt die geothermische Energie in Island eine wichtige Rolle in der Energieversorgung des Landes und trägt dazu bei, den CO2-Ausstoß zu verringern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Die geothermische Energie wird auch als wichtiger Wirtschaftsfaktor für Island betrachtet und trägt dazu bei, die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern. Im Unterschied zu anderen nordischen Ländern kostet die Warmwassernutzung inklusive Heizung für eine isländische Familie um 20 Euro pro Monat. Strom ist ebenfalls äußerst gün
Die Silfra-Spalte liegt auf der Kante zwischen den beiden Kontinentalplatten von Amerika und Europa und ist eine kilometerlange Verwerfung im isländischen Þingvellir-Nationalpark. Entstanden ist die Spalte durch das Auseinanderdriften der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte und wird jedes Jahr um 7 mm breiter.
Das Basalt-Gestein weist weit verzweigte Höhlensystem auf und befindet sich unter Wasser und das klare Wasser kann trotz einer Wassertemperatur von nur 2–4 °C betaucht werden.
Die Krafla ist ein Vulkansystem im Norden Islands in der Mývatn-Region. Das Krafla-Vulkansystem besteht aus einem Zentralvulkan mit Einbruchs-Caldera und einem länglichen 10km breiten Spaltenschwarm. In dem Hochtemperaturgebiete Námaskarð oder Hverarönd treten Hot Pots, isländisch heitur pottur, und Solfataren und Schlammquellen an die Oberfläche.
Geologische Geschichte dieser außergewöhnlichen Insel:
Plattentektonik und Kontinentaldrift: Island liegt genau auf der Nahtstelle zweier Kontinentalplatten: der Eurasischen und der Nordamerikanischen Platte. Der Mittelatlantische Rücken, ein 30.000 Kilometer langer Gebirgszug, verläuft von Südwesten nach Nordosten durch Island. Dieser geologische Hotspot hat die Insel vor etwa 20 Millionen Jahren aus dem entstehenden Nordatlantik aufsteigen lassen. Die Bewegung der Kontinentalplatten hält bis heute an und lässt Island jährlich um etwa 2 Zentimeter wachsen.
Vulkanismus: Etwa 30 aktive Vulkane prägen die Landschaft. Die Insel besteht zu 80 % aus vulkanischen Basalten in verschiedenen Formen sowie aus Tuffsteinen, Liparit, Rhyolith und Lava. Sandstein, Kalkstein oder Tongesteine sind hier selten anzutreffen. Die zahlreichen Vulkane sind ein Ausdruck der hohen vulkanischen Aktivität.
Geothermale Energie: Die geologische Aktivität zeigt sich auch in den 25 geothermalen Feldern Islands. Hier finden sich Fumarolen, Solfataren und Geysire. Diese gewaltigen Energieressourcen werden zur Stromerzeugung und Heizung genutzt. Die Isländer genießen ihre einzigartige Badekultur in den “Hot Pots”, den heißen Quellen, die das ganze Jahr über genutzt werden.
Eiszeiten und Gletscher: Die Eiszeiten haben die Landschaft Islands geformt. Gletscher bedecken große Teile der Insel. Diese mächtigen Eismassen haben Täler, Fjorde und Seen geschaffen. Die Gletscher sind ein weiteres beeindruckendes geologisches Merkmal.
Erosion: Exogene Prozesse wie Wind, Frost, Flüsse und Brandung formen bis heute die Landschaft. Schluchten, Spalten und tiefe Gräben zeugen von den tektonischen, vulkanischen und erosiven Kräften, die Island gestaltet haben.