Fahrradtour von Seyðisfjörður zum Thermalsee nach Askja im August 2026
- Manfred Preyer
- 21. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Dez.
Eine Fahrradtour von Seyðisfjörður nach Askja ist ein Abenteuer, das die raue Schönheit Islands mit der unberührten Wildnis verbindet. Die Strecke verlangt Trittsicherheit auf Schotterpisten, Ausdauer für steile Anstiege und benötigt Vorbereitung auf unberechenbares Wetter und ebenfalls Wasserreserven. Diese Tour ist ein Tribut an alle, die das Abenteuer abseits der Zivilisation suchen
Die Reise beginnt mit einer zweitägigen Überfahrt ab Hirtshals in Dänemark an Bord der Norröna von der Smyril Line. Wer möchte, kann auch in Tórshavn auf den Ferörer-Inseln zusteigen um auch dort die nordische Landschaft zu genießen.
Seyðisfjörður selbst ist ein malerisches kleines Fischerdorf mit bunt gestrichenen Häusern und einer lebendigen Kunstszene. Seyðisfjörður ist unser Ausgangspunkt der Gruppenreise mit dem Fahrrad.

Von hier aus führt die Route durch abgelegene Hochlandebenen, vorbei an Wasserfällen, heißen Quellen, vulkanischen Kratern und surrealen Lavafeldern, bis zum majestätischen Askja, einem der ikonischsten Vulkane des Landes. Der letzte Ausbruch von Askja fand zwischen dem 26. Oktober und dem 5. Dezember 1961 statt. Dabei entstand der Lavastrom Vikrahraun. Die Eruption von 1961 war basaltisch und effusiv, also kein großer explosiver Ausbruch wie jener von 1875. Bei der letzten Messung in 2024 gibt es weiterhin langsame Landhebungen, jedoch keine Hinweise auf einen bevorstehenden Ausbrauch. Nachrichten im November 2025 lassen den Bereich als aktiv klassifiziert, doch ein Ausbruch sei derzeit nicht angekündigt.

Der Thermalsee Víti in der Askja-Caldera ist einer der eindrucksvollsten Orte Islands. Der Krater entstand beim gewaltigen Ausbruch von 1875 und füllte sich später mit geothermisch erwärmtem Wasser, das meist eine milchig-türkise Farbe zeigt. Die Temperatur schwankt je nach Jahreszeit, liegt aber oft angenehm warm. Rund um den Krater steigt Dampf aus kleinen Fumarolen, während die steilen, rutschigen Ränder den Zugang anspruchsvoll machen. Die abgeschiedene Hochlandlage verstärkt die besondere Atmosphäre: schwarzer Lavagrund, schneebedeckte Berge und der stille Öskjuvatn-See in unmittelbarer Nähe. Víti wirkt wie ein natürliches Spa mitten in einer bizarren Mondlandschaft.
Nachfolgend finden Sie unsere detaillierte Reiseplanung für den August 2026:
2026-08-04 Anreise mit der Fähre ab Hirtshals in Dänemark:
Hierbei handelt es sich um eine Selbstanreise mit Bahn, Bus oder Fähre, auch eine Kombination mit dem Fahrrad von Göteburg oder Kristiansand ist möglich.
Tipp: Natürlich kann auch in Tórshavn auf den Färöer auf die Fähre Norröna zugestiegen werden.

2026-08-06 um 8 Uhr 30 in der Früh Ankunft in Seyðisfjörður in Ostisland:
Wir erkunden das Dorf mit dem der blauen Kirche und dem Tvísöngur-Klangkunstwerk und übernachten am Campingplatz direkt in Seyðisfjörður.

2026-08-07 Seyðisfjörður – Egilsstaðir - 27 km auf der asphaltierten Straße 93:
Hierbei erleben wir den Wasserfall Fardagafoss, haben den Blick über den Fjord und übernachten am Campingplatz in Egilsstaðir.

2025-08-08 Vök-Bäder und Proviantkauf:
An diesem Tag besorgen wir notwendiges Proviant und besuchen die Thermalbäder in Vök.
2025-08-08 Egilsstaðir - Hengifoss (35,5 km)
Vorbei an der pitoresken Kirche Áskirkja í Fellum und dem Litlanesfoss kampieren wir am Hengifoss

2025-09-09 Kirkjufoss (48 km)
Vorbei am Snæfellsstofa Visitor Centergeht und Faxi Wasserfall es Richtung Slæðufoss und Kirkjufoss.
2025-09-10 Hafrahvammar Canyon Car Park (37 km)
Der weltberühmte Hafrahvammar Canyon ist eine kleine Tagesetappe entfernt.
2025-09-11 Hafrahvammar (40 km):
Der Hafrahvammar Canyon – oft auch Dimmugljúfur genannt – gehört zu den spektakulärsten und noch geheimsten Naturwundern Islands. Dieser bis zu 200 Meter tiefe, schmale Canyon liegt wie ein versteckter Riss im Hochland, geformt von der gewaltigen Energie der Jökulsá á Dal. Viele Islandreisende fahren unbewusst daran vorbei – und verpassen eine Landschaft, die zugleich rau, dramatisch und geradezu außerirdisch wirkt. Wir fahren bei deiner Tour an der imposanten Kárahnjúkar-Talsperre vorbei.
2025-08-12 Laugavallalaug (5 km):
Laugavallalaug ist einer der magischsten Orte im isländischen Hochland, eine heiße Quelle mit einem natürlichen Heißwasser-Wasserfall, der direkt in ein warmes Becken hinabfließt. Diese Kombination gibt es in Island nur hier. Eingebettet in ein grünes Tal zwischen den endlosen Lavafeldern der Ostfjorde ist Laugavallalaug ein Ort, der sich wie eine geheime Oase anfühlt.
Das warme Wasser ist mit 38–42 °C angenehm.
Bei tiefstehender Sonne schimmert der Dampf golden über der Wiese. Etwas oberhalb des Hauptbeckens gibt es kleine, kaum bekannte Naturbecken, in denen das Wasser etwas heißer ist.
Hier schlagen wir auch unsere Nachtlager auf.
Der Abend um zirka 17 Uhr wird speziell, weil wir eine fast totale Sonnenfinsternis erleben.
2025-08-13 Halber weg zu Askja bis zur ersten Flußquerung (46 km):
An diesem Tag fokussieren wir uns aufs Fahrradfahren am Hochland und nächtigen auch in der Vulkanlandschaft ohne Wasser. Dafür benötigen wir Wasserreserven.
2025-08-14 Von der ersten Flußquerung bis zum Thermalsee Viti (69km):
An diesem Tag fokussieren wir uns aufs Fahrradfahren am Hochland
2025-08-15 Erkundung Askja:
Tageswanderung zum See Öskjuvatn und eine Tour ins Dyngjufjöll-Gebirge.

2025-08-16 Askja - Herðubreiðarlindar, 35 km auf der anspruchsvollen F910 mit Flußquerungen:
Übernachtung: Campingplatz am Drekagil (keine Infrastruktur – vollständige Selbstversorgung).
2025-08-16 Herðubreiarlindar - Möðrudalur , 55 km auf der Hochlandpiste F905:
Highlights: Vulkan Herðubreið, Oase Herðubreiðarlindar mit natürlichen Quellen.
Übernachtung: Wildcampen (Genehmigung erforderlich) oder Berghütte (vorab buchen).

2025-08-17 Möðrudalur - Egilsstaðir , 75 km auf Schotterpisten (Straße 901, dann 911):
Höhenmeter: 600 m.
Highlights: Wüstenartige Ödnis der Öxi-Passstraße, Rentierherden.
Tipp: Ausreichend Wasser mitnehmen (keine Versorgung unterwegs).
Übernachtung: Bauernhof-Gästehaus Möðrudalur (Abendessen inklusive).

Winterroute Laugavallalaug
Die Etappe nach Laugavallalaug ist auch im Winter bis zum Kárahnjúkar-Stausee mit einem 2WD-Fahrzeug gut befahrbar. Es kann sein, dass die Bedingungen es nicht zulassen und die letzten zehn Kilometer zu Fuß nach Laugarvellir zu gehen sind. Am Ende ist ein kleiner Fluss zu überqueren.
Mit einem Allradfahrzeug kann über die lokale F-Straße bis zum kleinen Parkplatz an der Kreuzung (GPS: 64.9897, -15.7722) gefahren werden. Von dort sind es etwa 3 Kilometer bis zum Thermalwasserfall. Am Ende ist ein kleiner Fluss zu überqueren.
